21.03.2017: Ersatzbeschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeuges

N. Balk • 21. März 2017

Bereits seit längerem ist auf Samtgemeindeebene die Ersatzbeschaffung eines neuen Mannschaftstransportfahrzeuges für die Feuerwehr Bendestorf, insbesondere für die Jugendfeuerwehr, ein Thema. Auf der letzten Sitzung des Samtgemeinderates Jesteburg stand die Ersatzbeschaffung erneut auf der Tagesordnung.
In der heutigen Ausgabe (21.03.2017) berichtet das Hamburger Abendblatt über die Debatte und die entgültige Entscheidung:

Streit um neue Feuerwehrfahrzeuge

von Lutz Kastendieck

 

Erst nach hitziger Debatte votiert Samtgemeinderat Jesteburg für zwei Mannschaftstransporter.

Jesteburg.   Im vergangenen Jahr ist die Freiwillige Feuerwehr Bendestorf insgesamt 55-mal ausgerückt, sechs Menschen konnten aus akuten Gefahrensituationen gerettet werden. 365 Tage im Jahr fühlen sich die aktuell 68 Mitglieder dem Motto „Retten – Löschen – Bergen – Schützen“ verpflichtet. Doch ob sie auch immer rechtzeitig am Einsatzort eintreffen werden, war zuletzt unsicherer denn je.

Großer Schwachpunkt in der Motorisierung der Bendestorfer Wehr ist ihr überaus betagtes Mannschaftstransportfahrzeug. Dabei handelt es sich um einen Ford Transit, Baujahr 1997. 20 Jahre hat der Wagen inzwischen auf dem Buckel. „Er war in den zurückliegenden Jahren mehrfach in der Werkstatt. Inzwischen wird es aber immer schwieriger, die passenden Ersatzteile zu besorgen“, so Ortsbrandmeister Sven Wrede-Lissow.

Da im Feuerwehrkonzept der Samtgemeinde Jesteburg von 2010 die Ersatzbeschaffung für das Jahr 2017 beschlossen worden war, sind zuletzt nur noch jene Reparaturen erfolgt, um den automobilen Veteran ohne Beanstandungen durch die Hauptuntersuchung zu bringen.

Dennoch sei der Ford inzwischen finanziell gesehen zu einem „Fass ohne Boden“ mutiert, so Gemeindebrandmeister Martin Ohl: „Der Kostenvoranschlag für die nächste notwendige Reparatur beläuft sich schon wieder auf 1500 Euro. So kann es nicht weitergehen.“ Zumal das bereits gebraucht gekaufte und 1999 in Dienst gestellte Fahrzeug generell nicht mehr zeitgemäß sei. Auch hinsichtlich der Sicherheitsausstattung weise es nicht mehr zu tolerierende Mängel auf.

„Wir transportieren mit dem Wagen ja nicht nur die Kameraden der Aktiven Einsatzabteilung, sondern auch die Mitglieder unserer beständig größer werdenden Jugend- und Kinderfeuerwehr. Sie mit den vorhandenen Gurten im Fahrzeug vorschriftsgemäß zu sichern, ist inzwischen kaum noch möglich“, sagt Ohl.

Foto hinzugefügt.

All das hat der Gemeindebrandmeister auch in der jüngsten Sitzung des Samtgemeinderates, in der die Neuanschaffung final diskutiert wurde, ruhig und sachlich dargelegt. Dennoch entsponn sich anschließend eine kon­trovers geführte Debatte.

Sie rankte sich vor allem um den Kostenfaktor. Ein Modell, das den Anforderungen der Wehr genügt, kostet etwa 50.000 Euro. Und weil die rasch wachsende Feuerwehr in Jesteburg mit ihren inzwischen 81 Mitgliedern ebenfalls einen weiteren Mannschaftstransporter beantragt hatte, musste der Rat letztlich über eine Investition im sechsstelligen Bereich befinden.

„Das ist nicht nur angesichts der angespannten Gemeindefinanzen ein enormer Betrag“, befand die CDU-Abgeordnete Britta Witte. Weshalb man sich bei einer Entscheidung nicht durch die Totschlagsargumente Feuerwehr und Kinder“ blenden lassen dürfe. UWG-Sprecher Hansjörg Siede stellte die Frage, ob es denn zwingend Neufahrzeuge sein müssten und Gebrauchtwagen nicht deutlich billiger angeschafft werden könnten.

Die CDU-Abgeordnete Kerstin Witte warb derweil für Leasingangebote. Die seien schließlich für 450 Euro im Monat möglich. Worauf ihr der Ratsvorsitzende und Parteifreund Dr. Hans-Heinrich Aldag flugs vorrechnete, dass bei einer bemessenen Nutzungsdauer von 20 Jahren über 100.000 Euro zusammenkommen würden – für einen Wagen wohlgemerkt. Von der erforderlichen Umrüstung in ein Einsatzfahrzeug – Blaulicht und Funk – mal ganz abgesehen.

Cornelia Ziegert von der SPD zeigte sich erstaunt von der ganzen Diskussion. Dass man angesichts des Alters des Ford Transit und dessen Zustand über weitere Reparaturen sinniere, sei völlig unverständlich. Zumal die vorbildliche Jugendarbeit beider Wehren beste Bedingungen bei optimaler Sicherheit verdiene. „Da es hier auch um kommunale Daseinsvorsorge geht, muss der Rat der Anschaffung beider Fahrzeuge zustimmen“, so Ziegert.

Sitzungsleiter Aldag wäre es angesichts der Kontroverse am liebsten gewesen, die Entscheidung noch mal zu vertagen. Doch da legte Bendestorfs Bürgermeister Hans-Peter Brink sein entschiedenes Veto ein: „Über das Thema wird jetzt seit vier Jahren diskutiert. Alle Argumente sind hinlänglich ausgetauscht. Ich beantrage die Abstimmung hier und heute.“

So kam es dann auch. Mit 15 Ja-, bei sieben Gegenstimmen votierte der Samtgemeinderat letztlich für die Anschaffung der beiden neuen Mannschaftstransportwagen.

Lange Tradition

Bereits 1897 gab es in Bendestorf die erste Feuerwehr.

Auf Anregung des Harburger Branddirektors Westphal wurde 1935 ein Löschverband aus den Ortschaften Bendestorf, Harmstorf und Helmstorf gegründet.

1949 wurde die Freiwillige Wehr Bendestorf gegründet.

(luka)

Bericht: Lutz Kastendieck, Redakteur Hambuger Abendblatt ( Link zum Artikel )
Fotos: Pressewartin, Feuerwehr Bendestorf

 

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