Feuer und Explosionen im ehemaligen Gasthaus Kurth in Bendestorf
Großalarm für die Feuerwehr, den Rettungsdienst und die Polizei beim alten Gasthaus Kurth in Bendestorf. Fünf verletzte Personen und mehr als 70 Einsatzkräfte vor Ort.
SG-PW BENDESTORF. Am Sonntag, den 06.09.2020 um 09:01 Uhr heulten die Sirenen in Bendestorf, Harmstorf, Jesteburg und Lüllau. Im ehemaligen Hotel und Gasthaus Kurth in Bendestorf kam es zu Explosionen von Gasflaschen, welche ein Feuer im Gebäude verursachten. Bereits auf der Anfahrt der ersten Feuerwehrfahrzeuge war die Rauchwolke sichtbar. Eine zum Haus gehörende Person konnte trotz der schweren erlittenen Brandverletzungen die ersten Einsatzkräfte einweisen. – Im Gebäude werden noch vier weitere Personen vermisst -. Umgehend wurden weitere Kräfte aus der Samtgemeinde Jesteburg alarmiert. Um die Zugänglichkeit zum Gebäude zu den oberen Stockwerken zu sichern, wurde auch die Drehleiter von der Freiwilligen Feuerwehr Buchholz nach alarmiert. Mehrere Trupps wurden unter Atemschutz in das stark verrauchte Gebäude zur Rettung der vermissten Personen geschickt. Hierbei kam es zu mehreren Durchzündungen der Rauchgase im Inneren des Gebäudes. Die Einsatzstelle wurde durch den Einsatzleiter in mehrere Abschnitte eingeteilt, sodass alle Einsatzkräfte besser koordiniert werden konnten. Trotz dieser schwierigen Umstände war es nach kurzer Zeit möglich, alle vermissten Personen im Inneren des sehr verwinkelten Gebäudes zu finden und zu retten. Gemeinsam mit den Einsatzkräften vom DRK wurden die geretteten Personen medizinisch betreut. Nachdem alle Personen aus dem Gebäude waren, erfolgte die Brandbekämpfung nicht nur durch den Einsatz von Strahlrohren, sondern auch von der ausgerückten Drehleiter.
So erlebten die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und der Polizei die groß angelegte Alarmübung. Eigentlich hätte diese Einsatzübung bereits im März unmittelbar vor dem Covid-19-Lockdown stattfinden sollen. Nun wurde diese unter der Beachtung der aktuell gültigen Covid-19-Maßnahmen durchgeführt. Einsatzübungen wie diese sind für alle Hilfskräfte extrem wichtig, um die Abläufe zu festigen und das Zusammenspiel zwischen den Hilfsorganisationen zu verbessern. Damit so realistisch wie möglich geübt werden kann, wurde extra die Firma Buchardt, Liane & Buchardt, Tino GbR damit beauftragt, das Übungsobjekt mit mehr als 40 pyrotechnischen Effekten auszustatten, um den Einsatzkräften eine realistische Einsatzumgebung zu bieten. Hierbei kamen nicht nur acht Nebelmaschinen die Brandrauch simulieren zum Einsatz, sondern auch Feuereffekte drinnen wie draußen. Gerade die Einsatzkräfte im Gebäudeinneren wurden immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert. Die Verletzungen der vermissten Personen wurden im Vorwege sorgfältig präpariert, sodass diese täuschend echt aussahen. Auch hier musste sich der Rettungsdienst auf die unterschiedlichsten Verletzungsmuster einstellen.
Um den Überraschungseffekt bei allen Einsatzkräften zu wahren ist nur ein ganz kleiner Personenkreis in solch eine Übung involviert. Nach rund 1,5h konnte die Übung erfolgreich beendet werden. Gemeindebrandmeister Martin Ohl und Kreisbrandmeister Volker Bellmann, waren zufrieden mit der Abarbeitung des Einsatzes und ziehen ein positives Fazit für die Samtgemeindefeuerwehr. Auch die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, dem Rettungsdienst und der Polizei hat gut funktioniert. Teilweise konnte zwischen einer realen Einsatzsituation und der durchgeführten Übung kein Unterschied festgestellt werden, so der Samtgemeinde – Ausbildungsleiter Marco Küsel. Insgesamt waren mehr als 70 Feuerwehrleute, fünf Einsatzkräfte des Hauptamtlichen Rettungsdienst des DRK sowie vier Polizeibeamte an der Übung beteiligt.
Unser Dank für die Unterstützung bei der Alarmübung geht an die Einsatzkräfte der Drehleiterbesatzung aus Buchholz sowie dem Stadtbrandmeister André Emme, dem Kreisbrandmeister Volker Bellmann, den Auszubildenden zum Notfallsanitäter des Hauptamtlichen Rettungsdienstes des DRK, der Polizei Buchholz sowie bei dem Team von Liane und Tino Buchardt von “Die Notfalltrainer” für die Durchführung dieser realistischen Übung. Insgesamt haben mehr als zehn Personen elf Stunden für das herrichten des Übungsobjektes benötigt.
Interesse geweckt? Die Feuerwehren der Samtgemeinde Jesteburg sind auf der Suche nach neuen Mitglieder für die Kinder-, Jugendfeuerwehr sowie für die aktive Einsatzabteilung. Fragen gerne an pressewart@feuerwehr-jesteburg.de
Bericht: Dennis Tschense – Pressesprecher Feuerwehr Samtgemeinde Jesteburg
Fotos: Dennis Tschense – Pressesprecher Feuerwehr Samtgemeinde Jesteburg
Luftaufnahmen: Laurits Penske – Polizeikommissar Polizeiinspektion Harburg

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